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Beleuchtung und Beheizung

Beleuchtung und Beheizung
 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Terrarium zu erwärmen, dabei unterscheidet man zwischen Luft- und Bodenheizungen. Besonders beachten sollte man dabei die Tatsache, dass Schlangen Wärme immer mit Licht assoziieren, die Hauptwärmequelle sollte daher immer über sichtbare Strahlungswärme realisiert werden. Wenn ein Terrarium nur über Bodenheizung erwärmt wird, kann die Schlange ihr natürliches Verhaltensspektrum nicht ausleben. Eine reine Bodenheizung erwärmt eben nur den Boden und nicht die Luft des Terrariums, ist also nicht empfehlenswert.

Je nach Schlangenart kann man die Beheizung über Strahler mit einer leichten, geregelten Bodenheizung kombinieren. Bei einer entsprechend hohen Grund-, bzw. Zimmertemperatur von 22-24°C kann man auf die Bodenheizung auch verzichten und die Terrarien nur über Strahler beheizen. Bei grabenden Schlangenarten kann eine Bodenheizung sogar schädlich sein, weil sich die Tiere beim direkten Kontakt mit der Heizquelle verbrennen können, bzw. die Gefahr der Dehydrierung (Austrockung) besteht. Regenwaldterrarien profitieren hingegen sehr stark von einer zusätzlichen Bodenheizung, wenn man feuchten (Erd-)boden leicht erwärmt. So erreicht man eine konstante, langsame Verdunstung von Wasser aus dem Boden, vermeidet Schimmel und fördert so das gewünschte Regenwaldklima.

Ich stelle die gängigsten Methoden der Beheizung hier nun im Einzelnen vor:

Eine Bodenheizung kann mit verschiedenen Mitteln realisiert werden. Am gebräuchlichsten sind Heizmatten und Heizkabel. Ich bevorzuge letztere Variante, da man das Kabel in variablen Abständen ins Terrarium legen kann und so einen Wärmegradienten im Becken schaffen kann. Eine Heizmatte ermöglicht nur konstante Temperaturen, man kann höchstens über die Bodengrunddicke die Temperatur variieren. Ich befestige das Heizkabel im Terrarium mit Klebeband und bringe eine Schicht von 3-4 cm Terrarienerde, bzw. Borkenstreu ein, um das Kabel vollständig zu bedecken. Wenn man eine dauerhafte Fixierung wünscht, kann das Kabel auch mit Silikon fixiert werden. Die Entfernung des Kabels bei einem Defekt ist so natürlich aufwendiger.

Eine Schlange sucht sich ihre Vorzugstemperatur natürlich selber aus, daher sollte man den Boden nicht gleichmäßig erwärmen, sondern die wärmste bodenbeheizte Stelle am besten gleichzeitig mit einem Strahler erwärmen. Wie schon in der Einleitung angedeutet, wird sich eine Schlange zum Verdauen oder Sonnen bevorzugt an eine von Strahlungswärme erwärmten Stelle legen. Die Bodenheizung sollte in erster Linie um Einsatz kommen, um eine "Basiswärme" zu erzeugen, falls die Zimmertemperatur z.B. in den kühleren Jahreszeiten zu niedrig ist, oder das Terrarium auf dem Boden steht. Ich erwärme den Bodenbereich bei meinen Terrarien normalerweise auf nicht mehr als 26°C (sofern eine Bodenheizung installiert ist), der Hauptteil der Wärmeenergie wird über Strahler abgegeben.

Ganz wichtig ist die Kontrolle der Heizung über ein hochwertiges Thermostat. Ungeregelte Heizungen laufen die ganze Zeit auf Maximum und überhitzen schließlich das Terrarium. Daher schaltet man einen Thermostat zwischen Heizung und Stromquelle. Das Thermostat schaltet die Heizung beim Erreichen einer bestimmten Höchsttemperatur ab und auch wieder ein, wenn die Temperatur zu stark abfällt. Ich verwende in erster Linie Biotherm-Thermostate - teuer, aber über Jahre hinweg sehr zuverlässig.

Die Erwärmung der Luft wird meist durch gewöhnliche 40-60 Watt-Glühbirnen mit Reflektor erreicht. Die Grundtemperatur sollte dabei zwischen 25-28°C liegen, je nach Schlangenart. Sonnenplätze direkt unter der Lampe sollten sich lokal bis auf 32°C erwärmen. Spezielle "Reptilienlampen" sind nicht erforderlich, sie sind meist überteuert und erfüllen keinen anderen Zweck (Licht + Wärme), als herkömmliche Birnen. Ich bringe die Birnen außerhalb des Terrariums meist so an, dass sie von oben schräg durch einen Lüftungsschlitz einstrahlen können und eine Liegefläche erwärmen. Befinden sich die Leuchtmittel im Terrarium, ist je nach Art ein Lampenschutz empfehlenswert, damit sich die Tiere nicht verbrennen können. Der Mindest-Abstand zwischen Birne und Liegefläche sollte 10 cm nicht unterschreiten. Die Strahlungsstärke und Wärmeabgabe regelt man bei Strahlern am besten per Hand über einen Dimmer.

Sehr große Terrarien kann man zusätzlich noch mit einem Elstein-Strahler oder einer Infrarotbirne erwärmen, wobei diese Wärmespender aufgrund der großen Wattzahl mit einem Thermostat kontrolliert werden sollten. Elstein-Strahler geben kein sichtbares Licht ab, so dass sie nicht für einen direkten "Sonnenplatz" in Frage kommen, sondern eher zur indirekten Erwärmung des Terrarien-Innenraumes. Die Strahler sollten nur tagsüber in Betrieb sein. Bei der Verwendung von Elsteinstrahlern sollte man beachten, dass sie weniger zur Erwärmung der Luft geeignet sind, sondern die abgegebene Infrarotstrahlung lebendes Gewebe und Einrichtungsgegenstände stark erwärmt. Dadurch ergeben sich punktuell trockene Plätze und bei direkter Anstrahlung besteht wiederum die Gefahr einer Austrocknung. Für Regenwaldbewohner ist ein Elstein daher eher nicht zu empfehlen.

Beachten sollte man trotz Boden- und Luftbeheizung auch die Raumtemperatur des Terrarienzimmers. Ein Terrarienraum sollte nach Möglichkeit eine Grundtemperatur von mindestens 22°C haben und auch nachts nicht zu stark abfallen, da sonst keine gleichmäßige Erwärmung des Beckens garantiert werden kann. Holzterrarien speichern aufgrund der Materialbeschaffenheit besser Wärme, als Glasterrarien.

Es sollten natürlich auch gänzlich unbeheizte Stellen vorhanden sein, um der Schlange ein Auskühlen zu ermöglichen. Kühle Regionen werden besonders häufig in der Häutungsphase aufgesucht - die Temperatur kann in diesen Bereichen um 20-24°C liegen.

Zusätzlich zu den Strahlern kann man bei größeren Becken noch Leuchtstoffröhren einsetzen. Die Wärme des Vorschaltgerätes kann man ebenfalls zur Beheizung weiterer Terrarien benutzen, wenn z.B. ein weiteres Becken auf dem Deckel eines anderen steht.

UV-abstrahlende Glühbirnen oder Leuchtstoffröhren sind in der Schlangenhaltung in der Regel nicht notwendig. Im Gegensatz zu den meisten anderen Echsen können die meisten Schlangenarten auch ohne UV-Strahlung Vitamin D3 synthetisieren (ein wichtiges Vitamin, um Kalzium im Reptilienstoffwechsel zu verarbeiten). Es gibt aber einige Schlangenarten, die durch UV-Licht anscheinend besser gedeihen, z.B. Diamantpythons.

Länge, Wattstärke und Anzahl von Leuchtstoffröhren, bzw. Strahlern sind von der Größe des Terrariums abhängig. Ein Standardbecken von 100X60X80 cm (LXBXH) kann man bei normaler Raumtemperatur mit einer kleinen Neonröhre beleuchten und zusätzlich einen 40-60 Watt Strahler anbringen. Wird das Becken länger und höher, kann man einen zweiten Strahler einsetzen, wobei der Einfall von Strahlungswärme immer von einer Seite erfolgen soll, um einen Licht- und Wärmegradienten für die Schlange zu erzeugen, dem das Tier im Bedarfsfall auch entkommen kann.

Von der Verwendung von Halogenlampen rate ich ab, da von unterschieldichen Quellen von Problemen berichtet wurde. Das zu grelle Licht scheint vielen Arten nicht zu behagen.

Sehr große Terrarien kann man auch gut mit HQL-Lampen beleuchten und gleichzeitig beheizen. Dabei sollte man jedoch die extreme Wärmeentwicklung beachten. Der Vorteil ist das natürliche Lichtspektrum, in dem die Tiere ihre ganze Farbenpracht zeigen können.

Im Sommer kann man auf wärmeerzeugende Strahler in der Regel verzichten, da die Lufttemperatur meist auch so um die 25-28°C liegt. In der warmen Jahreszeit reichen zur Beleuchtung entweder energiesparende Birnen oder Leuchtstoffröhren.