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Königspython - Terarrium vs. Rack

Königspython - Terarrium vs. Rack - ein Artikel vom User danielre

Das Terrarium

Das Terrarium für meine beiden adulten Tiere hatte die Maße 200x65x65 und wurde technisch erst mal mit einer handelsüblichen Leuchtstoffröhre ausgestattet. Diese hat zum ausleuchten des Terrariums vollkommen ausgereicht, da der Königspython ja eh Nacht aktiv ist.

Desweiteren habe ich zum Beheizen einen 60 Watt Elsteinstrahler verbaut, den ich mit einem Schutzkorb versehen habe. Dieser wurde auf der linken Seite des Terrariums installiert, um nach rechts ein Temperaturgefälle zu schaffen. Dadurch hatte ich direkt unter dem Strahler eine Tagestemperatur von 35 °C die zur rechten Terrarium Hälfte auf 25 °C abgefallen ist. Als Bodengrund verwendete ich Buchenholzchips (nicht empfehlenswert da es die Luftfeuchte nicht gehalten hat).

Die Versteckplätze befanden sich jeweils aus einem hohl liegendem Holzrindenstück. Den ersten Versteckplatz habe ich direkt unter dem Strahler deponiert den zweiten ganz rechts im Terrarium. Damit konnten sich die Tiere nun aussuchen wo sie liegen wollten (das Verhältniss war ausgewogen).

Nachts habe ich die Temperatur im Terrarium auf Zimmertemperatur abfallen lassen und hatte damit nie Probleme. Im Gegenteil die Nachttemperaturen schwanken im Jahresverlauf zwischen 25°C im Sommer und 22°C im Winter. Dieses soll sich ja positiv auf die Paarungsaktivität und bei den Männchen die Spermabildung anregen. Vervollständigt habe ich die Einrichtung mit einer Wurzel, Steinen und einem Wasserbehälter, sowie ein paar Kunstpflanzen.
Auf Äste habe ich schließlich verzichtet, nach dem ich gesehen habe, wie sich ein Regius im Geäst verhält und ich kann dazu nur sagen ein adulter Regius kann nicht klettern!

Die Rackhaltung

Nach gut 6 Jahren Haltung in dem oben beschrieben Terrarium bin ich auf die Haltung im sogenannten Rack umgestiegen. Kleine Info: ein Rack ist ein Schubladensystem das via Heizkabel beheizt wird. Zu dem Wechsel kam ich aufgrund der natürlichen Lebensweise des Königspythons die sich ja nun die meiste Zeit ihres Lebens in verlassenen Nagerbauten oder Termitenhügeln verstecken. Auch die Erfahrungen anderer Züchter spielte eine Rolle bei meiner Endscheidung. Daraufhin baute ich mir ein 5 stöckiges Rack mit den Maßen 100x60x18 cm (die Maße wurden durch Ikea vorgegeben Winken). In die Böden habe ich eine Nut gefräst, in die ich ein Heizkabel mit der Stärke von 15 Watt gebaut habe. In die Boxen wurden jeweils auf die gegenüberliegenden Seiten mehrere Löcher gebohrt, die als Lüftung dienen.

Als Bodengrund in den sogenannten Trays dient Einstreu für Kleintiere, welches den Vorteil hat, das es sich sehr leicht reinigen lässt und auch Ausscheidungen sehr gut aufnimmt. Der Nachteil liegt aber darin, dass es ein wenig anfängt zu riechen wenn es feucht gemacht wird. Als zusätzliche Versteckplätze biete ich Tontöpfe an, die ich oben mit einem Loch von 45 mm Durchmesser versehen habe, diese werden sehr gerne angenommen.

Die Temperatur im Rack werden durch das Heizkabel erreicht diese liegen bei tagsüber 30 °C im hinteren Traybereich und fallen nach vorne auf ca 26 °C ab. Nachts liegen die Temperaturen bei 25 °C im hinteren Bereich und ca. 22 °C im vorderen Bereich. Diese Temperaturschwankungen hängen damit zusammenn, dass wir tagsüber die Heizung an haben und nachts runter fahren. Die Luftfeuchte erreiche ich durch einen größeren Wasserbehälter, der zur Hälfte auf dem Heizkabel steht. Die Luftfeuchte beträgt am Tag 60-65 % und steigt nachts bis auf knapp 80 % an. Wenn die Luft zu Trocken ist im Wohnraum sprühe ich noch zusätzlich alle 2 Tage. Desweiteren habe ich doch feststellen müssen, das beide Adulten Tiere seit dem sie in dem Rack sind sehr gut fressen und beide innerhalb von nur einem halben Jahr fast 500 Gramm zugenommen haben! Besonders der Bock hat früher oft das Futter verweigert was nicht an Paarungszeit lag und auch nicht an der für Königspython Männchen üblichen Fastenzeit. Denn er hat bei jeder zweiten Fütterung im oben beschrieben großen Terrarium gefressen oder sogar nur bei jeder dritten. Dieses Fressverhalten hat sich deutlich geändert und er frisst nun alles was man ihm hin hält. Auch habe ich bedeutende Verhaltensänderungen feststellen können zum Beispiel haben mich beide Königspythons angefaucht, was in dem großen Terrarium nie der Fall war. Selbst ein Abwehrbiss war schon zu verzeichnen. Auch denke ich spricht diese eindeutig für die Rackhaltung. Es gibt natürlich noch die Möglichkeit Terrarium und Rack in Verbindung zu bringen nur muss ich da leider passen da ich selber keine Erfahrungen gemacht habe.

Fütterung

Ich empfehle gleich von vornherein Frostfutter den Vorzug zu geben, da es sonst zu ernsthaften Biss Verletzung von Seiten des Futtertieres kommen kann (wer schon mal von einer Vielzitzenmaus gebissen wurde weiß wovon ich rede). Um das Frostfutter auf zu tauen nehme ich eine Schüssel mache da richtig heißes Wasser rein und wechsle dieses nach Ca. 15 Minuten je nach Größe der Futtertiere dann wiederhole ich diese Prozedur nochmal. Anschließend tupfe ich die nun aufgetauten Ratten mit Küchenpapier trocken. Diese Vorgehensweise hat auch gleich den Vorteil, dass auch die Thermorezeptoren der Pythons angesprochen werden. Was ich auch schon gemacht habe ist die Futtertiere einfach bei Zimmertemperatur auftauen lassen.

Als ich damals angefangen habe, Regius zu pflegen muss ich gestehen habe ich den großen Fehler gemacht, und die Tiere mit ausgewachsenen Mäusen gefüttert. Auch habe ich den Fehler gemacht, und beide Tiere zusammen im Terrarium gefüttert das das natürlich schief ging brauche ich nicht zu erzählen denn so eine Maus in der Mitte durchzuschneiden ist nicht angenehm. Nach dieser Erfahrung habe ich dann angefangen beide Königspythons getrennt in Futterboxen zu füttern. Etwa ein Jahr später habe ich dann die komplette Fütterung umgestellt auf mittlere Ratten. Das war ungefähr so als wenn man als Mensch auf einen Schlag 2000 Kalorien aufnimmt . Die beiden wuchsen gut heran mein Mädel hatte vor gut einem halben Jahr 1000 Gramm der Bock 700 gramm. Durch das verfüttern von mittlerweile fast adulten Ratten haben sie bei einem Futterrhythmus von 14 Tagen gute 500 Gramm zugelegt somit wiegt das Mädel aktuell 1600 Gramm der Bock 1000 Gramm. Von daher kann ich jeden empfehlen Ratten als Futtertiere vorzuziehen denn diese sind einfach vom Nährwert besser und reichhaltiger.

Die Zucht

Eine Paarung konnte ich in dem großen Terrarium nicht verzeichnen was ich doch auf das stetige Zusammenleben der beiden schiebe. Denn nach dem beide jeweils ein eigenen Tray im Rack bezogen hatten und ich sie im November diesen Jahres zusammensetzte paarten sie fröhlich.

Kleines Schlusswort

So das sind erst mal so meine Erfahrungen, und ich hoffe sie helfen irgendjemanden weiter der sich mit dieser wunderschönen Schlangenart befassen möchte und diese auch Halten möchte. Ich möchte an dieser Stelle an die Vernunft der Leute appellieren und einfach sagen lasst doch bitte die Finger von Farmzuchten. Beim Züchter zahlt ihr vielleicht 20 Euro mehr aber ihr habt einen kompetenten Ansprechpartner der euch auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite steht.

Ich habe selber Fz und wusste damals noch nichts damit anzufangen und wäre froh gewesen wenn ich schon mal Internet gehabt hätte. Auch die im Internet befindlichen Leute haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht darum glaubt nicht immer gleich alles was ihr lest und versucht eine zweite oder sogar eine dritte Meinung dazu einzuholen.
Auch ich biete mich an dieser Stelle zum Austausch von Erfahrungen an und helfe auch Anfängern gerne beim Einstieg in das schöne Hobby die Terraristik. Und ich möchte mich auch hier mal bei so manchen Leuten bedanken, die mir so oft geholfen haben und mir den ein oder anderen Rat erteilt haben.