Kloaken-/ bzw. Darmvorfälle können z.B. aufgrund von Bewegungsmangel, Stress, Verdauungsstörungen, Muskelschwäche, Nervenlähmungen oder nicht artgerechter Ernährung auftreten (zu häufige Fütterungen, zu große, oder ungewohnte Beutetiere). Dabei werden meist beim Abkoten teile des Darmes mit aus der Kloake gepresst und können nicht mehr zurückgezogen werden. Das Gewebe schwillt dann meist schnell an und sieht dann aus wie eine Blase.
Grüne Baumpythons stehen nach wie vor in dem Ruf, zu Darmvorfällen zu neigen, dieses Problem tritt jedoch in der Regel nur bei Jungtieren auf. Man hat daher bislang meist vermutet, das ein Darmvorfall in erster Linie an der Verfütterung ungewohnter Beutetiere liegt. Wie man mittlerweile erkannt hat, tragen vielmehr ungünstige klimatische Parameter zu diesem Problem bei. Jungtiere, die dauerhaft bei hoher Luftfeuchtigkeit und gleichzeitig Temperaturen am oberen Limit (um 31°C) gehalten werden, verdauen meist sehr schnell, was wiederum zur Folge hat, dass sie häufiger und schneller koten. Der Kot wird dabei breiartig, was den Jungtieren Probleme bereiten kann, da sie dann oft sehr lange abkoten und dabei den Darm immer wieder über den Ast ziehen. Dieser schwillt dabei irgendwann an und das Tier kann das geschwollene Gewebe nicht mehr einziehen.
Wenn man ein Tier mit Darmvorfall vorfindet, gilt es umgehend Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dazu gehört zunächst eine Säuberung des Gewebes vom Bodengrund, anschließend trägt man herkömmlichen Haushaltszucker auf das vorgefallene Gewebe auf, um diesem Wasser zu entziehen und die Schwellung zu verringern. Wenn die Schwellung zurückgegangen ist, kann man versuchen, das Gewebe vorsichtig mit einem angefeuchteten Q-Tipp zurückzumassieren. Manchmal wird das vorgefallene Darmstück auch von alleine wieder eingezogen. Dabei wird man nur Erfolg haben, falls das Gewebe nicht tiefrot/lila verfärbt oder verkrustet ist. Falls man dabei keinen Erfolg hat, oder Teile des Darmgewebes bereits stark entzündet oder abgestorben sind, sollte man das Tier unbedingt zum Tierarzt bringen, möglicherweise muss ein Teil des Darmes, bzw. der Darmschleimhaut operativ entfernt werden. Dabei wird meist auch die Kloakenöffnung durch eine so genannte "Tabaksbeutelnaht" verengt, um weiteren Vorfällen vorzubeugen. In den nächsten Wochen/Monaten sollten nur kleine, leicht verdauliche Futtertiere in Form nackter Mäuse/Ratten angeboten werden.
Bei männlichen Schlangen kann es zu einem Vorfall des Hemipenis kommen, wenn sich das Tier versucht zu paaren und das Weibchen entweder nicht bereit ist, oder während des Paarungsaktes flieht. Dadurch kann das Gewebe verdreht, gedehnt oder anderweitig beschädigt werden, so dass der Hemipenis nicht mehr eingezogen werden kann. Auch hier gilt: Wenn sich die Situation nicht innerhalb weniger Tage von alleine oder durch vorsichtiges zurückmassieren bessert, muss das Organ vom Tierarzt begutachtet und gegebenenfalls entfernt werden. Eine lokale Nachbehandlung mit antibiotikahaltigen Salben ist sinnvoll.