Überfütterte, wenig aktive Schlangen sind anfällig für eine Verstopfung, weitere Gründe sind zu hohe Boden-Temperaturen, sowie eine zu geringe Luftfeuchtigkeit im Becken, sowie versehentlich bei der Fütterung verschlucktes Substrat. Der Hinterleib vor der Kloake wirkt dabei angeschwollen, man kann mitunter auch Verhärtungen im Darmbereich ertasten. Wenn man nicht einschreitet, kann ein Darmvorfall die Folge sein. Bei dehydrierten Tieren kann der nicht ausgeschiedene Kot unter Umständen verhärten werden und muss in diesem Fall operativ entfernt werden.
Zunächst sollte man die Verhältnisse im Behälter korrigieren und für eine höhere Luftfeuchtigkeit sorgen, Terrarien aus unversiegeltem Holz entziehen der Luft z.B. viel an Feuchtigkeit. Zu langes Verweilen direkt auf einer Bodenheizung kann ebenfalls zu einer Verstopfung führen. Ein Auskleiden der Wände mit Kork, kleinere Lüftungsflächen, sowie der Einsatz von Wärmestrahlern schafft hier Abhilfe. Bei Exemplaren mit Verstopfung sollte man außerdem die Fütterungshäufigkeit reduzieren. Mehr Bewegung fördert ebenfalls die Verdauung. Wenn man das Tier in ein anderes Becken setzt, stellt sich oft kurze Zeit später der gewünschte Erfolg ein. Auch mehrfaches tägliches Baden kann der Schlange bei der "Problemlösung" helfen.
Verstopfung bei einer Kornnatter
Helfen die obengenannten Methoden nicht, so kann man dem Tier vorsichtig etwas warmes Wasser verabreichen. Hat man immer noch keinen Erfolg, hilft meist nur ein Abführmittel. Dieses sollte nur nach vorheriger Absprache mit dem Tierarzt dosiert und verabreicht werden. Frisst die Schlange noch selbstständig, kann man z. B. etwas Abführmittel in eine Maus einspritzen und abwarten, was passiert (wenn das Tier nicht frisst, muss man es mit einer Schlundsonde eingeben).
Eine Verstopfung kann natürlich auch durch exzessiven Darmparasitenbefall ausgelöst werden, aber auch durch verschlucktes Substrat. Wenn der Darm der Schlange mit Substrat verstopft ist (z.B. Sägespäne) hilft meist nur noch die operative Entfernung, bei kleineren Arten ist das sehr problematisch und bedeutet meist das Todesurteil. Aber so weit muss es ja nicht kommen, wenn man das richtige Bodensubstrat wählt und die Fütterungen beaufsichtigt.
Verstopfungen sind bei optimaler Haltung eigentlich sehr selten - hier kann jeder Halter durch optimale Planung des Terrariums, artgerechter Fütterung und Einsatz der richtigen Temperaturregel-Mechanismen einfach vorbeugen.
Wenn Schlangen ihr Futter nach kurzer Zeit wieder Erbrechen, oder der Kot sehr dünnflüssig ist, kommen verschiedene Ursachen in Betracht. Zum einenwie so oft Haltungsfehler, ein Befall mit Würmern und Einzellern oder auch eine bakterielle Infektion.
Wenn eine Schlange ihr Futter einige Tage später auswürgt, war in der Regel die Temperatur im Terrarium zu niedrig sein, was den Verdauungsprozess verlangsamt oder sogar verhindert. Auch Stress durch zu häufiges Berühren während der Verdauung oder zu große Beutetiere sind ein Auslöser für das Auswürgen von Nahrung. Eine Verbesserung der Haltungsbedingungen den Bedürfnissen der jeweiligen Art angepasst ist hier der erste Schritt zur Problemlösung. Man sollte einem Exemplar, dass Futter ausgewürgt hat, erst nach frühestens 10 Tagen wieder ein kleines Futtertier anbieten. Sonst besteht die Gefahr, dass das Futter wieder ausgewürgt wird, was für den Organismus einer Schlange enorm belastend ist. Weitere Stressfaktoren, die u.a. zur Futterweigerung oder Auswürgen von Nahrung führen, ist ein ungünstiger Aufstellort des Terrariums in einer unruhigen Umgebung oder in der Nähe von Lautsprechern, die das Terrarium zum vibrieren bringen.
Liegt eine bakterielle Infektion vor, so muss man in der Regel zu Antibiotika greifen. Am besten ist es, wenn man gleichzeitig einen Resistenztest durchführt, um festzustellen, gegen welches Antibiotikum die Erreger empfindlich sind. Leider ist das nicht immer möglich, da vor allem bei kleinen Schlangen Eile geboten ist, denn eine solche Infektion kann schnell zum Tode führen. Bei einem Befall mit Darmparasiten sollte man zunächst eine entsprechende Wurmkur durchführen.
Bestimmte Beutetiere können ebenfalls zum Erbrechen führen. Thamnophis-Arten sollten z.B. nicht zu häufig mit Regenwürmern gefüttert werden, da diese schwer verdaulich sind und zum Teil nicht immer gut vertragen werden, vor allem, wenn man nicht weiß, was die Regenwürmer selber vorher gefressen haben. Stammen die Regenwürmer zum Beispiel aus Erde, die gedüngt war, oder aus Komposthaufen, so kann es passieren, das die Schlangen diese wieder auswürgen, oder im schlimmsten Fall an Vergiftungserscheinungen leiden. Man sollte dieses Futter also nur anbieten, wenn man sicher ist, dass die Würmer aus unbelasteten Gebieten stammen.