Vitamine sind organische Verbindungen, die der Organismus nicht als Energieträger, sondern für andere lebenswichtige Funktionen benötigt, die jedoch der Stoffwechsel zum größten Teil nicht synthetisieren kann. Sie müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden [...] Vitamine sorgen grundsätzlich für das Funktionieren des Stoffwechsels. Ihre Aufgabe besteht in einer Regulierung der Verwertung von Nährstoffen wie Kohlenhydraten, Eiweißen und Mineralstoffen, sie sorgen für deren Ab- beziehungsweise Umbau und dienen somit auch der Energiegewinnung. Vitamine stärken das Immunsystem und sind unverzichtbar beim Aufbau von Zellen, Blutkörperchen, Knochen und Zähnen. Jedes einzelne Vitamin erfüllt bestimmte Aufgaben. Sie unterscheiden sich dadurch auch hinsichtlich ihrer verschiedenartigen Wirkungen [Zitat aus wikipedia.de].
Die theoretische Möglichkeit eines Vitaminmangels wird regelmäßig unter Schlangenhaltern diskutiert. Vitaminmangel ist jedochbei nagetierfressenden Arten selbst bei alleiniger Verfütterung eigentlich kein Thema. Selbst Exemplare, die Zeit ihres Lebens nur Frostfutter erhalten, zeigen keine Mangelerkrankungen. Die vielen auf dem Markt erhältlichen Vitaminpräparate sind daher im Grunde genommen nicht notwendig und nur bei erkrankten oder geschwächten Tieren unter Umständen für kurze Zeit einzusetzen. Bei der regelmäßigen Verabreichung von Vitaminen besteht bei Schlangen eher die Gefahr einer Hypervitaminose, die sich z.B. in zu häufigen Häutungen bemerkbar machen kann. Das grundsätzliche Problem der Vitaminversorgung ist, dass einfach noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen, wie hoch der jeweilige Vitaminbedarf der einzelnen Arten ist.
Wassernattern jedoch, die ausschließlich mit Fisch ernährt werden, laufen Gefahr, an einer besonderen Mangelerscheinung zu erkranken. Vor allem Thamnophis-Arten sind empfindlich gegen Vitamin B1-Mangel (Thiamin). In vielen Fischarten kommt ein Enzym namens Thiaminase vor, die Thiamin - eine Vitamin B-Vorstufe - abbaut, bevor die Schlange es aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert hat. Im natürlichen Habitat ist Vitamin B-Mangel nahezu ausgeschlossen, da sich wasserliebende Arten eher von Amphibien und deren Larven, als von Fisch ernähren. Aus Gründen des Artenschutzes ist dies im Terrarium natürlich nicht angebracht. Deshalb sollte man ungefähr bei jeder 3. Fütterung (falls man nur Fische - besonders Stinte - verfüttert) ein Vitaminpräparat zusetzen, welches Vitamin B1 enthält. Noch sinnvoller ist es jedoch, Strumpfbandnattern an nackte Mäuse zu gewöhnen. Die regelmäßige Verfütterung von Nagetieren beugt einem Vitaminmangel sehr wirksam vor - da dieses Futter zudem besonders nahrhaft ist gedeihen die Schlangen auch wesentlich besser.
Wenn ein Thiamin-Mangel vorliegt, so zeigen die Nattern neurologische Erscheinungen, sie fallen beim Kriechen auf die Seite und haben offensichtliche Orientierungsprobleme. Wird dies früh genug erkannt, so kann eine orale Eingabe oder auch Injektion (vom Tierarzt) eines Vitamin B1-Präparates die Symptome lindern oder auch möglicherweise ganz verschwinden lassen. In einigen Fällen behalten die Schlangen allerdings dauerhafte Koordinationsprobleme und können nicht mehr richtig auf dem Bauch kriechen. Selbst wenn die Tiere ruhen, sieht man, dass sie deutlich "Schlagseite" haben. Trotz dieser Einschränkung kann eine betroffene Schlange mit diesem Problem weiterleben, wenn man die Ursache dafür abstellt.
Ich verwende mittlerweile keinerlei Vitaminpräparate mehr, im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass die Tiere über lange Jahre gesund bleiben und nicht an Mangelerscheinungen leiden.